The Fontenay, Hamburg

Innenbeleuchtung

The Fontenay Hamburg
Projektbeschreibung

Das Hotel "The Fontenay" ist im Herzen Hamburgs, direkt an der Aussenalster gelegen. Selten lässt sich heute in Deutschland eine so besondere Lage für ein visionäres Hotelprojekt finden. Der Hamburger Architekt Jan Störmer hat sich bei der Konzeption von der umgebenden Parklandschaft und der Wasserlinie der Außenalster inspirieren lassen. Das organisch geformte Gebäude besteht aus drei ineinander verlaufenden Kreisen, die an große Baumkronen erinnern sollen, und fügt sich fließend in die Alsterlandschaft ein. Die drei Kreise verschmelzen in der Mitte zu einer Taille, von der aus die Aufzüge aufsteigen und wo ein verglaster und mit Bäumen begrünter Innenhof sowie das 27 Meter hohe geschlossene Atrium zu finden sind.

„Hotel im Park“ – so betitelte Jan Störmer seine Gedanken, als er mit den ersten Entwürfen begann. Durch die amorphe Form hat das Hotel keine Rückseite – es steht von allen Seiten im Grünen und ist lichtdurchflutet. Durch 14.000m² Glasflächen verschwimmen die Grenzen zwischen Drinnen und Draußen, eine vollkommene Balance von Natur und Urbanität.

Der Kreis als Formgebung zieht sich auch als Muster durch das Gebäude. Die Fassade ist entweder konkav oder konvex geformt, keine Wand steht parallel zu einer anderen und nur die Gästezimmer werden von geraden Wänden geteilt. Das Hotel ist so erdacht, dass alle Zimmer nach außen liegen.

Quelle: www.thefontenay.de


The Fontenay Hamburg
Lichtkonzept

Das Lichtkonzept und das Ergebnis sind in enger Zusammenarbeit mit den Architekten und den Innenarchitekten entstanden. „Länge läuft“ war eine der ersten Ideen in diesem Projekt. Das verbindende Element zwischen Hotelzimmer und öffentlichen Bereichen sind die Flure, im Grundriss abstrahiert ein dreiblättriges Kleeblatt. Die Flure, die in einer Endlosschleife angeordnet sind, sind von der einen Seite von einer Wand umrahmt, die zu den jeweiligen Hotelzimmern führt, und von der anderen Seite von einer Glaswand eines der beiden Atrien. Insbesondere diese Flure sollten in diesem Projekt nicht stiefmütterlich behandelt werden, sondern im Fokus stehen. Keine „Lichtsoße“, sondern eine Wand, die im Licht steht und auf dem Boden ein heller Streifen, welcher der Wand folgt, war die Grundidee. 17 verschiedene Radien und insgesamt 1145 lfm Flurbeleuchtung wurden mit einer Sonderkonstruktion ausgestattet. Ein Deckenrezess direkt neben der Wand wurde mit LED-Leuchten von DLED bestückt, die einen elliptischen 6x25° Austrittswinkel und eine Länge von 503 mm haben. Die größte Schwierigkeit waren Rohbautoleranzen von bis zu 10 mm und eine geforderte Abdeckung der Leuchten, die diese Toleranzen in allen drei Achsen ausgleichen konnte. Nach vielen Mustern war das Ergebnis eine Aluminium Blende, dessen Oberfläche mit der Farbe Perlgold seidenmatt beschichtet wurde. Diese Blenden haben einen Tubenaufsatz, der als Entblendungselement dient und wurden segmentartig aneinander gesetzt. Die Stoßzellen zwischen den Segmenten haben eine Dehnungsfuge mit einem überdeckenden Detail. Justiereinheiten zum Ausgleich von +/- 5 mm Bautoleranzen in x,y,z Achse wurden angedacht. So erreichte man, dass die goldene Deckenlinie, die parallel zu den geschwungenen Flurwänden verläuft, bündig mit der GK-Decke abschließt. Diese Sonderleuchte wurde zusammen mit der Firma Stageled entwickelt und von Stageled gebaut und montiert.

Durch die vielen geschwungenen Formen und Sondersituationen waren die Einbauten teilweise sehr kompliziert. An dieser Stelle hat uns besonders unser ehemaliger Mitarbeiter und jetziger LED-Spezialist Hartmut Bleschke von Bleschke Kunstlicht unterstützt.

Das unterleuchtete Außendach und der illuminierte Eingangsbereich leiten den Gast zum Empfang. Über den drei Empfangstischen hängen 4 dekorative goldene Pendelleuchten des Herstellers Jonathan Adler. Zusätzlich gibt es auf jedem Tisch noch eine Tischleuchte von Oluce. Der gesamte Eingangs-, Lobby-, und Vorveranstaltungsbereich wird mit Downlights, die einen goldenen Sekundärreflektor haben, in Szene gesetzt. Sternenhimmelartig wurden diese frei an der Decke positioniert. Diese geben nicht nur ein besonders weiches, sondern auch ein „gold-warmes“ Licht ab. Die Veranstaltungsräume sollen für unterschiedlichste Events genutzt werden können, wie Hochzeiten, Konferenzen, Tagungen etc.. Bei der Beleuchtung wurde auf ein abwechslungsreiches und separat zu schaltendes Konzept gesetzt. Direkte Komponenten wie Downlights, aber auch indirekte Komponenten wie Vouten und diffus strahlende Elemente wie Lichtringe und Richtstrahler kamen zum Einsatz.

Das Haupttreppenhaus im Gebäudezentrum, welches als einziges von 5 Treppenhäusern alle Geschosse miteinander verbindet, wurde architektonisch besonders inszeniert. Hier wurde im Bereich der Liflandings eine mit Blattgold belegte Korbdecke weich über eine Voute beleuchtet. Zudem gibt es im EG und im 7.OG eine hinterleuchtete Onyxwand. In diesem Bereich wurde, wie auch in allen Fluren und vorderen Zimmerbereichen bewusst auf Downlights verzichtet, um das Deckenbild möglichst ruhig zu gestalten.

Alle Zimmer haben die gleichen Lichtgrundelemente; beleuchtete Vorhänge, ein Schrankuplight zur indirekten Raumbeleuchtung, beleuchtete Regalnischen, 2 dekorative Bettkopfteilleuchten, 2 Leseleuchten integriert im Bettkopfteil, mind. eine Stehleuchte, beleuchtete Schminkspiegel, Streifwandbeleuchtung im WC und in der Dusche und kleine Downlights im Eingangsbereich. Die Objektleuchten wurden hauptsächlich von Baulmann Leuchten konstruiert, die in Zusammenarbeit mit den Innenarchitekten entworfen wurden.

Der Luftraum eines der beiden Atrien, das im Grundriss einem Tropfen ähnelt, erstreckt sich über der Lobby bis zum 5.OG. Dort gibt es eine runde Deckenöffnung, die von einer Lichtvoute umrahmt wird. Im 6.OG wird die Öffnung mit einer Brüstung abgeschlossen und der Blick aus der Pianobar somit bis ins Erdgeschoss ermöglicht. Die Lobby ist von allen Zimmergeschossen und der Pianobar über 6 Stockwerke einsehbar. Die Verglasung im Atrium besteht aus geschosshohen 1m breiten Scheiben aus drei verschiedenen Farbtönen, die über eine Kanteneinspeisung beleuchtet sind. Jede Scheibe kann individuell angesteuert werden, um so die Gläser nach einer Choreographie von dem Architekten Jan Störmer „tanzen zu lassen“. Bei der Steuerung und Programmierung stand uns Firma Stageled unterstützend zur Seite. Von der Kuppeldecke aus der Pianobar ist ein 6m hohes und 3,2m breites Lichtkunstobjekt abgependelt. Diese Idee kam ebenfalls aus der Feder von Herrn Störmer und fand Ihre besondere Herausforderung bei Themen wie Revisionierbarkeit und der Reinigung.

Die Pianobar befindet sich im 6.OG und lädt mit ihrem besonderen Blick über die Alster ein, wie auch das Lakeside im 7.OG. Um diesen Blick nach Außen nicht durch Spiegelungen und Leuchtobjekte zu stören, wurden auf der Terrasse die Dachunterseiten mit Wandleuchten angestrahlt. Dadurch wird eine weiche Rückreflexion erzeugt und man kann in gemütlicher Atmosphäre verweilen. Im Innenraum wird das Lichtkonzept mittels indirekter Beleuchtung umgesetzt. Die Kuppelbeleuchtung, Vorhangbeleuchtung und dekorative Stehleuchten liefern passend zur Terrasse eine gemütliche Grundbeleuchtung. Der Fokus liegt auf der Bar, welche durch eine hinterleuchtete Spiegelwand, durch dekorative Pendelleuchten und eine Tresenbeleuchtung in Szene gesetzt wird.

Das architektonische Highlight ist in jedem Fall auch die filigrane Stahlwendeltreppe, die ausschließlich aus der Brüstung illuminiert wird. Diese führt ins Restaurant „Lakeside“ im obersten Stock des Hotels, im 7.OG. Für dieses Fine Dining kristallisierte sich die Idee eines Diadems heraus. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Designer Thomas Wendtland insgesamt 66 Stück kanteneingespeiste lichtstreuende Körper entworfen, die aus Glas und Acrylglas bestehen und damit eine kristalline Brillanz erzeugen. In einem Halbkreis angeordnet der Gebäudeform folgend, haben diese die Anmutung eines Diadems. Dieses ist besonders abends und nachts von der anderen Seite der Alster aus sichtbar. Das „Diadem“ schließt sich optisch zu einem Kreis, da die Restaurantwand komplett mit Spiegeln behaftet ist.
Das Restaurant verfügt zusätzlich über einen von insgesamt 3 Räumen, den Private Dinings. Die anderen beiden befinden im Erdgeschoss und gehören zum Restaurant „Parkview“. Diese Räume sind mit exklusiven Leuchten von Barovier&Toso und Brand van Egmond ausgestattet worden, diese hängen oberhalb der Tische. Für ein weiches zusätzliches Licht sorgen die umlaufenden Vouten, sowie hinterleuchtete Wandverkleidungen und Vitrinen. Das Parkview öffnet sich räumlich zur Alster hin. So haben wir im hinteren Bereich eine Raumhöhe von 5 m und im vorderen Bereich eine Raumhöhe von 6 m. Diese Treppung der Decke haben wir durch Lichtvouten unterstrichen. Filigrane Glasleuchten von &Tradition sind in verschiedenen Höhen im gesamten Raum abgependelt. Die Reflexionen in der Glasfassade vervielfältigen sich. Eine Assoziation sind ein „Glühwürmchenschwarm“. Für die Grundbeleuchtung dienen eingeputzte, engstrahlende, entblendete Downlights und Wandauslegerleuchten, die an den Rückwänden der Sitzgruppen montiert sind.

Im Spabereich“, der sich im 6. Obergeschoss befindet haben wir hauptsächlich mit Vouten und kleinen Downlights eine Grundhelligkeit geschaffen. Einige wenige Objektleuchten, wie im Eingangsbereich überm Empfangstresen heben besondere Bereiche hervor. Die Glastropfen als Pendelvariante von Massif Central markieren symbolisch den beginnenden Nassbereich.

In dem restlichen Gebäude lässt eine vielfältige Beleuchtung - oftmals bestehend aus Vouten, Downlights und Objektleuchten - für jeden Anlass und jede Tageszeit die richtige Lichtstimmung zu. Nicht nur die Einbauten waren sehr aufwendig aufgrund der Gebäudeform, sondern auch große, teilweise sehr hohe Räume (wie das Atrium) bedurften aufwendiger Sonderkonstruktionen. Das gesamte Hotel hat die Lichtfarbe 3.000K, da es gemütlich, aber trotzdem frisch und modern wirken sollte. Wir haben die komplette Lichtplanung Innen und Außen konzipiert von LPH 2 bis LPH 8, mit Ausnahme der Technikräume und der Tiefgarage. Das schöne an diesem Projekt war auch, dass wir ebenfalls den gesamten BOH-Bereich mitgestalten durften, wie Mitarbeiterräume, Küchen, sowie Umkleiden und WCs. Diese sind annähernd so hochwertig ausgestattet, wie der Rest des Hotels.