Hochschule für bildende Künste, Hamburg

Bibliothek - Innenbeleuchtung

Bibliothek der Hochschule für bildende Künste Hamburg

Die Bibliothek und das Magazin der HFBK Hamburg waren in die Jahre gekommen. Im Sommer 2015 wurde sie umgebaut und modernisiert.
Der Umbau und die in Teilen neue Möblierung verfolgten das Ziel, hybride Bestands- und Informationsangebote, die Möglichkeit zum „Stöbern“ und das Bedürfnis nach intensivem sowie kooperativem Arbeiten und Studieren zu verbinden. Bei der Konzeption der Möblierung der Bibliothek haben asdfg Architekten intensiv mit Prof. Jesko Fezer und Prof. Glen Oliver Löw zusammengearbeitet, die an der HFBK Experimentelles und Produktdesign lehren. Dadurch entstand ein Gemeinschaftsprojekt, das adäquat auf die Anforderungen der Kunsthochschule eingeht. Die Beleuchtung wurde komplett erneuert durch eine Planung der Hamburg Design GmbH.

Die auf zwei Seiten eingelassenen Regale im historischen Lesesaal wurden sowohl horizontal als auch vertikal erweitert, so dass zusätzlicher Raum für Bücher gewonnen wurde. Zu den vorhandenen großen Tischen wurden weitere Möbel mit ergänzenden Funktionen kombiniert. Großzügige Sofas bieten sich zum Lesen, zum Arbeiten im Liegen und für Pausen während der Schreibtischarbeit an. Displays sollen den digitalen Zeitschriftenbestand der Bibliothek und die Publikationen des Material-Verlags stärker in den Fokus der Benutzer rücken.

Die in drei Reihen à fünf angeordneten Peil und Putzler Leuchten sollten formal erhalten bleiben, sollten jedoch höher gehängt und lichtstärker werden. Die Leuchten wurden zerlegt, die Pendel gekürzt, und lichttechnisch umgerüstet mit einer LED-Platine 24W/2380 Lumen/ 3000°K. Das emittierte Licht wurde mit einer zusätzlichen Acrylscheibe so gestreut, dass die Originalglas-Viertelkugel homogen ausgeleuchtet ist. Die mittlere Beleuchtungsstärke (0,75 m Messhöhe) erhöhte sich allein durch diese Maßnahme von ca. 70 auf 200 lx. Zusätzlich wurden noch Metallschirmleuchten nach Wahl von asdfg Architekten mit Osram Parathom Leuchtmitteln versehen, die die Lesesofas ausleuchten.
Das Zeitschriftendisplay erhielt ein auf Rohren aufgeständertes LED-Lichtprofil zur Hervorhebung dieser besonderen Insel.

Im Magazin wurde das bestehende, denkmalgeschützte Stahlregal ausgedünnt. In die entstehenden Lücken wurden zum Teil Ablageflächen oder Sitzgelegenheiten integriert. Der Holzboden der Galerie wurde durch einen Glasboden ersetzt, um das Tageslicht auch in den unteren Bereich zu bringen.

Den Architekten schwebte eine „nackte“ Leuchtstoffröhre als Beleuchtung vor, die aber aus bautechnischen Gründen nicht zu realisieren war. Nach intensiven Werkstatt-Gesprächen und ausschließlich Bemusterungen ohne Zeichnungen ist ein von allen Seiten akzeptiertes herausragendes Ergebnis entstanden.
Die von Hartmut Bleschke entwickelten Sonder-Rohrleuchten ø 21mm sind gefertigt aus einem Alu-Profil mit einer halbrunden opalweißen Acrylabdeckung. Die Lichttechnik besteht aus neutralweißen LED-Bändern mit 4000°K und einer Brutto-Lichtmenge von 2280lm/m. Die Betriebsgeräte sind im Regal ausgelagert.

Entlang der Zwischenwand von Magazin und Lesesaal wurden schlanke Vitrinen angebracht, in denen Künstlermappen angemessen präsentiert werden können.

Das Licht für diese Mappenvitrinen wird innerhalb dieser Vitrinen von LED-Bändern mit 4000°K erzeugt, die in Alu-Profilen (10x20x10mm) mit lichtstreuender Acrylabdeckung eingebracht wurden.

Auf der Galerie blieb ein Teil des Bodens erhalten, der zu einer Sitzbank über die gesamte Längsseite des Magazins erweitert wurde.
Diese Sitzbank soll zum Blättern und Lesen der vorhandenen Bücher einladen. Das „Leselicht“ ist indirekt gestaltet mit einem weiteren Sonderprofil aus Alu 40x40mm mit einer Sammellinse zur Bündelung des Lichtes auf die weich reflektierende weiße Galeriedecke.