Hochschule für bildende Künste, Hamburg

Aula - Innenbeleuchtung

Aula der Hochschule für bildende Künste Hamburg

Die Aula, die von Fritz Schumacher als architektonisches Gesamtkunstwerk entworfen wurde, ist das Herzstück des 1913 eingeweihten Hochschulgebäudes. Ihre farbenfrohe Ornamentik war seit den 1950er Jahren unter einem grau-weißen Dispersionsanstrich verschwunden. Der Raum hatte unter einem teilweise rücksichtslosen Gebrauch stark gelitten. 100 Jahre später wurde dieser wertvolle Hauptsaal der Hochschule für bildende Künste komplett restauriert und in den Originalzustand zurück versetzt.

Der imposante Raum - 24 Meter lang, 11 Meter breit, bei 9 Meter Deckenhöhe - gilt als einzigartiges Gesamtkunstwerk aus Malerei und Architektur, das programmatisch im Geist eines erstarkten bürgerlichen Selbstbewusstseins am Beginn einer neuen Epoche geschaffen wurde.

Der Architekt, der weltbekannte Hamburger Oberbaudirektor Fritz Schumacher, Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, legte dabei den Anspruch der Kunsthochschule zugrunde: Junge Künstlerinnen und Künstler individuell so zu fördern, dass sie mit ihrer Kunst dereinst allumfassend in das Leben und die Gesellschaft wirken.
Von Seiten der Hochschule wurde das Vorhaben von Tillmann Bingel, dem verantwortlichen Mitarbeiter für Gebäude- und Bauangelegenheiten, betreut.

Die Lichtplanung haben in einem internen Wettbewerb wir als drei Absolventen der HfbK gewonnen:
Harry Mayer, Hartmut Bleschke und Agathe Wallach als Hamburg Design Team.

Der ursprüngliche Gedanke der Auftraggeber, eine Festlichkeit durch Üppigkeit zu erzeugen ist in Workshops und durch Modellbauten fallen gelassen worden zugunsten der von Hamburg Design favorisierten total reduzierten Designlösung.
Der festliche Raum sollte aus sich selbst heraus wirken ohne eine neue, fremde Designdimension. Die Lichtaggregate sollten quasi unsichtbar sein. Der Raum war von Schumacher als reiner Tageslichtraum geplant ohne künstliche Beleuchtung.

Wir haben in den Dimensionen aus der Kassettendecke eine Leuchte entworfen, die sowohl die Decke als auch den restaurierten Holzboden erstrahlen lässt, in regelbaren Intensitäten.
Die Leuchte besteht aus zwei U-Profilen 20x40x20mm, die Rücken an Rücken mit einem 3mm Abstandsblech kombiniert sind. Die Osram Dragon-LED-Platinen mit 30-Grad-Linsen haben keine Abdeckung und entfalten ihre bis zu 500lx auf dem Aula-Parkett. Die 24V-Betriebsgeräte sind in der Korbdecke untergebracht. Die Sekundärleitungen von Reutlinger sind gleichzeitig die mechanische Aufhängung der Leuchten.

Das beeindruckende Monumentalfries »Die ewige Welle«, das sich über drei Wandflächen in der Aula erstreckende Wandgemälde des Malers Willy von Beckerath, das insgesamt 44 Meter breit und 4 Meter hoch ist, wurde gereinigt und restauriert, so dass es wieder in seiner ursprünglichen Farbenpracht leuchtet.
Die vorspringende Holzvertäfelung der Wände unterhalb des Gemäldes haben wir genutzt, um die gleichen Aggregate wie in den Deckenleuchten zu verwenden, als Uplights.
Dadurch wird das Gemälde gleichmäßig ausgeleuchtet. Die Leuchte ist als Körper nicht sichtbar.